Für Hunde- und Katzenfutter gibt es verschiedene Herstellungsverfahren. Für jedes dieser Herstellungsverfahren gibt es einige Vor- und Nachteile, welche relevant sind.
Im folgenden Artikel werden die einzelnen Herstellungsverfahren und die dazugehörigen Vor- und Nachteile genauer erläutert.
Kaltgepresste Vollnahrung für Hunde und Katzen
Kaltgepresstes Futter wird mit Zugabe von Hitze, in Form von Wasserdampf, hergestellt.
Nachdem die Rohwaren schonend vermengt wurden, wird die daraus entstehende Masse im Anschluss, mit Hilfe einer speziellen Kaltpressanlage, miteinander gepresst.
Durch das Herstellungsverfahren mit niedrigen Temperaturen ergibt sich der Vorteil, dass die Nährstoffe, Vitamine und Mineralien optimal erhalten bleiben.
Für die kaltgepresste Vollnahrung gibt es eine Vielzahl von verschiedenen Varianten, welche für jeden Hund oder für jede Katze etwas bietet. Auch wird das kaltgepresste Futter zusätzlich getreidefrei angeboten, da viele Haustiere an eine Getreideunverträglichkeit leiden.
Aber das kaltgepresste Futter kann auch Nachteile haben. Katzen und Hunde können durch einen unzureichenden Stärkeaufschluss das kaltgepresste Futter oft schlecht verdauen. Auch gibt es bei der Herstellung mit max. 80° Celsius nur eine begrenzte Möglichkeit des Fetteinsatzes.
Durch diese niedrigen Temperaturen werden auch nicht alle Keime im kaltgepressten Futter abgetötet. Kaltgepresstes Futter ist aber in der Regel billiger, da der kostenintensive Trockungsprozess entfällt. Allerdings können durch das fehlende Fett nur größere Pellets hergestellt werden. Kleinere Pellets würden zerfallen.
Empfehlungen für kaltgepresstes Hundefutter gibt es hier.
Eine alternative Methode der Futterherstellung ist die Extrudation.
Bei diesem Verfahren werden höhere Temperaturen mit Hilfe von Wasserdampf zugeführt. Dadurch werden die Rohstoffe aufgeschlossen, so dass das Futter besser verdaut werden kann.
Damit vertragen auch empfindlichere Tiere diese Art der Futterherstellung sehr gut.
Bei der Extrudation wird das Futter bei ca. 85° Celsius bewegt und geknetet. Dadurch entsteht eine teigige Masse. Diese wird bei Temperaturen bis zu 120° Celsius verarbeitet und gepresst. Dadurch können auch verschiedene Formen und Größen des Futters hergestellt werden.
Hierbei kann somit auch für kleinere Tiere Futter hergestellt werden. Trockenfutter für tragende Tiere oder Jungtiere und Welpen kann nur durch Extrudation hergestellt werden. Darin sind noch genügend Nährstoffe für die besonderen Bedürfnisse dieser Tiere vorhanden. Das sagt schon einiges über Trockenfutter aus… Hier gehts zu Artikel: Warum Trockenfutter schädlich sein kann.
Trockenfutter kann auch mit dem sogenannten Backverfahren hergestellt werden.
Gebackenes Hundefutter war vor über 150 Jahre das erste Futter, welches kommerziell erhältlich war. Bei diesem Verfahren werden mehrere Zutaten und Nährstoffe zu einem Teig verarbeitet. Dabei werden die Zutaten und Nährstoffe getrocknet und fein gemahlen. Anschließend werden diese mit viel Wasser vermengt.
Aus diesem Teig können nun verschiedene Formen ausgestochen und gebacken werden. Dies wird maschinell erledigt.
Damit die Zutaten zu ganzen Stücken gebacken werden können, müssen genügend Zutaten mit Klebeeigenschaften im Teig vorhanden sein. Dafür werden oft Gluten haltige Getreide wie Dinkel und Weizen verwendet.
Gluten ist ein Klebereiweiß und kann in Verbindung mit Wasser und einwirkender Hitze gut aushärten.
Als Alternative kann hierfür Stärke aus Kartoffeln verwendet werden. Diese Variante hat dazu noch den Vorteil, dass sie getreidefrei wäre.
Zur maschinellen Herstellung des gebackenen Futters müssen zusätzlich auch noch gewisse Fettanteile vorhanden sein, da das Futter sonst in der Maschine, dem Rotor, stecken bleiben würde. Zuviel Fett würde aber den Formungsprozess stören. Dies schränkt die Hersteller bei der Rezeptur sehr ein.
Bei diesem Futter werden auch Backtriebmittel benötigt, damit der Teig aufgeht und eine schöne Form annimmt.
Letztendlich kommt es viel auf die Rohstoffe im gebackenen Futter an. Viele Hersteller haben hier eine ausgewogene Mischung gefunden.
Vorteile beim gebackenen Futter sind vor allem die traditionelle Herstellung und die oft hochwertigen Zutaten. Allerdings gibt es auch Nachteile. Zu oft bestimmen die technologischen Anforderungen die Zusammensetzung des Futters mit. Dadurch entsteht zu häufig ein hoher Anteil an Kohlehydraten.
Neben dem Trockenfutter gibt es für Katzen und Hunde auch Nassfutter.
Nassfutter wird so hergestellt, wie wir uns das alle vorstellen. Die Zutaten werden gemischt und in Dosen abgefüllt. Auf die Dosen wird dann in Autoklaven eine lange Zeit mit hohem Druck und einer hohen Temperatur eingewirkt. Das heißt, dass Futter wird mindestens für eine Stunde auf 121° Celsius erhitzt.
Dadurch werden alle im Futter enthaltenen Bakterien und Keime abgetötet. Diese Methode nennt man Sterilisieren, da mit derselben Methode Labore sterilisiert werden um Bakterien abzutöten.
Das Futter für Hunde und Katzen wird dadurch sehr lange haltbar gemacht.
Allerdings sollte es nach dem Öffnen sehr schnell verbraucht werden, da es einen sehr guten Nährboden für Bakterien und Schimmelpilze bildet. Auch im Kühlschrank ist es maximal ein bis zwei Tage haltbar.
In Nassfutter befindet sich vor allem sehr viel Feuchtigkeit. Dies macht etwa 80% der Gesamtmasse aus. Für das Tier ist dies gut, da diese dadurch beim Fressen gleich die nötige Portion Wasser aufnehmen.
Nassfutter hat den Vorteil eines hohen Fleischanteils. Die dafür genommenen Inhaltsstoffe werden nach Lebensmittelstandard ausgewählt und es werden keine künstlichen Zusatzstoffe hinzugemischt. Die verwendeten Zutaten sind frisch.
Die Dosen werden allein durch den Druck und die Hitze haltbar gemacht. Auch werden auf der Dose die vollständigen Zutaten verständlich aufgelistet. Allerdings sind die Mengenangaben auf den Dosen aufgrund des hohen Wasseranteils nicht mit denen auf dem Trockenfutter 1:1 vergleichbar.
Es gibt viele verschiedene Arten der Herstellung. Welche für sein Tier das Beste ist, muss jeder für sich entscheiden.