Trockenfutter für Hunde ist aus der heutigen Futtermittelindustrie kaum mehr wegzudenken. Der Markt boomt. Die Hersteller locken Hundebesitzer unaufhörlich mit neuen Futtermittelsorten, die eine noch bessere und raffiniertere Rezeptur versprechen – natürlich alles zur Gesundheit und zum besten Wohle der lieben Vierbeiner. Herrchen und Frauchen haben die Möglichkeit, Spezialfuttersorten zu kaufen, deren Inhaltsstoffe auf die jeweilige Rasse oder das Alter ausgerichtet sind.
Einige Halter gehen sogar soweit, ihrem Hund das präferierte Trockenfutter den ganzen Tag über zugänglich zu machen, damit dieser niemals einen leeren Magen hat und sich nach Lust und Laune am gefüllten Napf bedienen kann. Wenn man jedoch bedenkt, dass sich der Hund ursprünglich als Jäger in der freien Wildbahn von fermentiertem Aas sowie vom Fleisch erbeuteter Tiere ernährt hat und seine Verdauungsphysiognomie die eines Fleischfressers ist, so ist stark anzuzweifeln, dass eine Hundeernährung, die zu kleinen oder größeren Bestandteilen aus Trockenfutter besteht, eine gesunde und ausgewogene Art der Ernährung darstellt.
Trockenfutter als Produkt der industriellen Revolution
Dass es bei der Herstellung von Trockennahrung für Hunde mehr um eine Steigerung der Produktivität der diversen Futtermittelhersteller als um die Gesunderhaltung der Tiere geht, lässt sich alleine schon von der Tatsache ableiten, dass Trockenfutter erstmals zu Beginn der industriellen Revolution entwickelt wurde.
Die Vorzüge der Trockennahrung lagen schon damals in der äußerst langen Haltbarkeit und der einfachen Darreichungsform und Lagermöglichkeit. Trockenfutter wurde zum Massenprodukt, das sich vor allem während der Großen Depression großer Beliebtheit erfreute, da es wesentlich kostengünstiger war als frisches Fleisch.
Viele Problematiken im Hinblick auf Herstellung und Zusammensetzung von Trockenfutter
Heutzutage greifen Hundehalter gerne auf das breite Angebot an industriell gefertigter Hundenahrung zurück. Jedoch lassen die meisten Menschen die Problematiken, die sich aus der Herstellung von Trockenfutter ergeben, häufig außer Acht. So ist die Gefahr des Schimmelpilzbefalls, der aufgrund der langen Haltbarkeit begünstigt wird, enorm groß. Auch ist die Zugabe von Konservierungsstoffen wie BHA oder Formaldehyd im Zuge des Herstellungsverfahrens unerlässlich.
Diesen wird nachweislich eine giftige Wirkung zugesprochen. Um den Tieren das Futter dennoch schmackhaft zu machen, setzt die Futtermittelindustrie auf die Hinzugabe von sensorischen Zusatzstoffen für ein optimales Geruchs- und Geschmackserlebnis. Darüber hinaus wird das Futter zur Haltbarmachung extrem erhitzt, was zur Folge hat, dass zugesetztes Fleisch seine frische Qualität verliert. Überaus problematisch ist das verwendete Getreide, das bei der Herstellung von trockenen Futter als Basis dient, weil es nicht nur die lange Haltbarkeit begünstigt, sondern auch äußerst preisgünstig ist.
Da Hunde als Karnivore jedoch erhebliche Probleme damit haben, auch nur kleinste Mengen an Getreide gut zu verwerten, ist die Fütterung mit Trockenfutter höchst bedenklich. Auch getreidefreie Futtervarianten stellen eine schlechte Alternative dar, da sich die Verwertung von Kohlenhydraten, die stattdessen verwendet werden, für den Hund ebenso problematisch gestaltet. Daneben fehlen dem Hund die essenziellen proteinreichen Energielieferanten, die gewährleisten, dass wichtige Nährstoffe bestmöglich absorbiert werden.
Ein weiterer Nachteil ist die feste Konsistenz der Trockennahrung
Die zusammengepressten Briketts können erst verdaut werden, wenn diese durch reichlich Wasser aufgespalten werden. Für den Hund ist die Verdauung von Trockennahrung bzw. das Aufquellen der Briketts im Magen allerdings äußerst beschwerlich. In diesem Kontext gilt es auch zu bedenken, dass ein Großteil der in der Trockennahrung enthaltenen Nährstoffe im Zuge dieses unnatürlichen Verdauungsvorgangs unverwertet ausgeschieden wird. Das Tier kann somit nicht ausreichend mit den notwendigen Nährstoffen versorgt werden.
Gesundheitliche Risiken durch Trockennahrung
Da Trockenfutter keine artgerechte Ernährung für Hunde darstellt, sind gesundheitliche Beeinträchtigungen und zum Teil schwere Erkrankungen die Folge. Große gesundheitliche Probleme, unter denen zahlreiche Tiere leiden, die mit Trockennahrung ernährt werden, sind Allergien, Unverträglichkeiten, Übergewicht sowie Verdauungsbeschwerden. Natürlich mindern diese die Lebensqualität der Tiere erheblich.
Darüber hinaus kann die Aufnahme von Trockenfutter Zahnschäden verursachen und sogar die Bildung von Zahnstein begünstigen. Dies ist darauf zurückzuführen, dass Trockenfutter bei regelmäßigem Verzehr zu einem zu hohen pH-Wert des Speichels führt.
Weitaus gravierender ist allerdings die Schädigung innerer Organe wie Nieren oder Leber durch die Aufnahme von Trockenfutter. Angesichts der Tatsache, dass ein Hund die vierfache Menge an Wasser benötigt, um die Verdauung der Trockennahrung in Gang zu bringen und durch den immensen Wasserentzug kontinuierlich austrocknet, sind Nierenprobleme quasi vorprogrammiert. Aber auch Immunerkrankungen und Krebserkrankungen können die Folge der nicht artgerechten Ernährung mit Trockenfutter sein.
Einer Studie in Belgien zufolge, die von 1998 bis 2002 an 500 Haushunden durchgeführt wurde, haben Hunde, die Trockennahrung zu sich nehmen, eine bis zu 32 Monate geringere Lebenserwartung als Hunde, denen man eine hochwertige Nahrung zukommen lässt.
Bei fragen zu diesem Thema wenden Sie sich bitte an Ihren Tierarzt, er kann Sie sicher beraten. In unserem Tierarztverzeichnis finden Sie einen Tierarzt in Ihrer Nähe.