Wie wird man Tierarzt?

Tierarzt werden

Der Beruf des Tierarztes ist insbesondere für junge Mädchen ein wahrer Traumberuf. Was viele jedoch unterschätzen, ist die körperliche Anstrengung, welche mit diesem Beruf verbunden ist. So muss der Tierarzt ab und zu robuster bei den Vierbeinern zugreifen. Weiterhin ist zu beachten, dass ein Tierarzt auch in der Nacht, an Feiertagen und am Wochenenden in Notfällen arbeiten muss.

Welche Aufgaben tätigt ein Tierarzt?

Zu dem Aufgabenbereich eines Tierarztes gehört insbesondere die Heilung von kranken Tieren. Weiterhin beschäftigt sich der Tierarzt jedoch auch mit der Forschung und dem Tierschutz. Innerhalb der stattlichen Verordnung zur Approbation (TAppV) wird die Ausbildung zum Tierarzt geregelt. In dieser offiziellen Definition des Tierarztes ist es seine Aufgaben, Krankheiten bei Tieren zu lindern und zu heilen. Doch auch der gesunde Zustand von Tieren muss aufrecht gehalten werden. Des Weiteren ist es die Aufgabe des Tierarztes, die Menschen und auch Lebensmittel vor Tierkrankheiten zu schützen.
Somit erstrecken sich die Tätigkeiten und die Spezialisierungen innerhalb der Tiermedizin (welche auch als Veterinärmedizin bezeichnet wird) weitreichend. Da der Beruf des Tierarztes als akademische Ausbildung ausgelegt ist, wird ein Studium der Veterinärmedizin vorausgesetzt. Hierfür wird in der Regel eine Hochschulzugangsberechtigung vorausgesetzt. Doch auch Menschen ohne eine solche Berechtigung können für das Studium zugelassen werden. Hierzu werden eine einschlägige Ausbildung und eine bestandene Hochschulzugangsprüfung benötigt.

Wie verläuft die Ausbildung?

In Deutschland wird der Studiengang der Veterinärmedizin an fünf Universitäten angeboten. Hierzu gehören die Städte Berlin, Gießen, Leipzig, Hannover und München. Die Beendung des Studiums erfolgt mit der Approbiation als Tierarzt und mit dem Staatsexamen.

Die akademische Ausbildung ist je nach Universität unterschiedliche aufgebaut. Bei der klassischen Ausbildung wird der Lehrstoff zum Beispiel in den folgenden Fächern aufgeteilt:

– Innere Medizin
– Chirurgie
– Gynäkologie

Dahingegen unterteilt die amerikanische Methode den Lehrstoff nach den verschiedenen Tierarten. Hierbei werden Studiengänge für kleine Haustiere oder Pferde angeboten. Eine Mischform dieser beiden Methoden wird an der Universität Leipzig unterrichtet.

Wie verläuft die praktische Ausbildung?

Die Regelstudienzeit dieses Studiengangs umfasst 11 Semester, welche auf zwei praktische und neun theoretische Semester verteilt ist. Als vorklinische Semester werden die ersten vier Semester bezeichnet, welche sich auf die folgenden vier Fächer verteilt werden:

  • Chemie
  • Physik
  • Zoologie
  • Radiologie
  • Botanik

Die erste Prüfung muss nach dem zweiten Semester bestanden werden, welche das Vorphysikum abschließt. Die Beendigung des Physikums ist mit den vier vorklinischen Semestern beendet. Um das Physikum erfolgreich zu absolvieren, müssen umfassende Kenntnisse in Genetik, Biochemie, Anatomie und Tierzucht nachzuweisen sein.

Die Ablegung des ersten Staatsexamens darf nach Abschluss des fünften Semesters erfolgen. Das zweite Staatsexamen erfolgt nach neun Semestern, welches die Prüfungsschwerpunkte Chirurgie, Orthopädie, Augenheilkunde und Tierzahnheilkunde umfasst.

Die Erteilung der Approbation erfolgt mit dem Abschluss des dritten Staatsexamens.

Der Zeitraum der praktischen Ausbildung zum Tierarzt ist durch die zwei Praxissemester sehr kurz gehalten. Jedoch wird durch die vielen studienbegleitenden Praktika im Vorfeld ein enormes praktisches Wissen verliehen. Dabei müssen die einzelnen Praktika in unterschiedlichen Einrichtungen absolviert werden. Hierzu gehören Einrichtungen wie die Lebensmittelüberwachung, Hygienekontrolle oder zum Beispiel eine tierärztliche Praxis.

Nach dem erfolgreichem abgeschlossenem Studium, können auch Weiterbildungen und Spezialisierungen erworben werden. So kann zum Beispiel die Weiterbildung zum Fachtierarzt angestrebt werden. Doch auch in der Landwirtschaft sind weitere Spezialisierungen möglich. Diese Spezialisierungen beschäftigen sich insbesondere mit dem Seuchenschutz.